Gründung einer Gruppe – Was gehört dazu?
eigene Gruppe gründen
Ich finde es sehr schmeichelnd, wenn ich Mails bekomme in denen ich gefragt werde, was man braucht und beachten muss, um eine eigene Gruppe zu gründen.
Am Anfang habe ich die Nachrichten noch beantwortet, irgendwann mit „Copy – Paste“ gearbeitet, aber im nachhinein darüber nachgedacht. Es ist unfair euch gegenüber, diese Nachrichten nicht angepasst zu beantworten, auch wenn der Inhalt sich oft wiederholt. Da es die Zeit auch irgendwann nicht mehr zulässt, habe ich ein paar Grundsätzliche Punkte hier zusammengefasst.
1. Kann man das zum Beruf machen?
Paranormale Untersuchungen können einen nicht ernähren. Es ist ein Hobby, kein Beruf. Glaubwürdige Ermittler nehmen kein Geld, um unabhängig zu bleiben. Das Gegenteil ist der Fall. Dieses Hobby verschlingt eine Menge Geld, Zeit und Energie.
2. Kann man das Lernen?
Es gibt keine seriöse Schule, an der man sich anmelden, Kurse die man belegen oder Zertifikate die man erwerben kann. Das ganze Thema wird im deutschsprachigen Raum auch eher diffenrenziert betrachtet. Wir lassen unsere jungen Mitglieder sehr gerne an unseren Erfahrungen teilhaben und lernen immer wieder dazu. Aber es gibt keinen Lehrplan, an den man sich halten kann, um nach Abschluss des „Studiums“ sagen zu können, man sei jetzt ein ausgebildeter paranormaler Ermittler. Unsere „Neulinge“ bekommen dennoch von uns ein Zertifikat ausgehändigt wenn wir sie „Ausgebildet“ haben. Das ist aber unser eigener Qualitätsstandard.
3. Friedhofpartys
Oberflächlich betrachtet kann man denken, Geister findet man auf Friedhöfen, bzw. man findet Geister dort, wo viele Menschen gestorben sind. Das kann stimmen, muss es aber nicht, da man es dafür keine Fakten/Belege gibt. Aber an der Stelle eine Frage, die Grant Wilson gestellt hat: „Wie viele Menschen kennst du, die auf einem Friedhof gestorben sind?“ Das sind bestimmt nicht viele.
4. Haltet euch an das Gesetz
Verlassene Häuser, Burgen, Fabriken und Werksgelände im dunkeln zu bestreifen, ist für die meisten Menschen alles andere als legal. Bedenkt, dass ihr dabei jederzeit erwischt werden könnt. Spätestens dann ist die Zeit als respektabler Ermittler beendet.
5. Welche Ausrüstung brauche ich?
Natürlich benutzen wir diverses Equipment bei unseren PUs, aber lasst euch davon nicht blenden bzw. abschrecken. Für den Start braucht ihr erstmal nur einen Camcorder mit Nightshot bzw. Infrarot. Ein Tonbandgerät schadet auch nichts. Ob analog oder digital muss jeder für sich entscheiden. Sollte eure Wahl auf ein analoges Gerät fallen, empfehle ich euch unseren Beitrag zu den Tonbandstimmen zu lesen.
Sehr kostenintensiv ist das von uns genutzte Trifieldmeter, wird aber von vielen als zwingend notwendig betrachtet. Es kann aber warten. Es ist kein Peilgerät für paranormales, das einem wie eine Wünschelroute den Weg weist. Siehe dazu unseren Beitrag zum EMF / Trifieldmeter.
Wie zu lesen ist, empfehle ich vor allem einen Camcorder. Das liegt aber nur daran, dass man seine Feststellungen gern auf Band festhalten will, um Beweise für seine Erlebnisse zu haben.
6. Wie fange ich an?
Der Lauf über den Friedhof ist vollkommen out, darin sollten wir uns alle einig sein. Wichtig ist erstmal eine Gruppe gleichgesinnter Freunde. Dann hört man sich im Bekanntenkreis um und betrachtet alles etwas intensiver und geht auf die Jagd. Dabei kann man sein Equipment testen und austesten, ob man als Gruppe zusammenpasst.
Zusammenfassend sei gesagt, dass ihr überall selbsternannte Experten trefft. Viele verkaufen ihre Tipps als belegte Fakten. Wo sie ihre Tipps her haben ist unerschiedlich. Ob sie euch weiterhelfen können, müsst ihr selbst beurteilen.
Wir versuchen euch mit diesem und allen anderen Beiträgen den Start für eine eigene Gruppe zu erleichtern. Ich hoffe, das gelingt uns damit.