Geschichte des Selbstmörderfriedhofes Berlin

Die Havelchaussee im Berliner Grunewald (Ortsteil Wilmersdorf) ist den Berlinern als Ort der Erholung und Entspannung bekannt. Mit seiner Größe von 234 Hektar, dem Königsee, dem Dianasee und dem Herthasee hat der Grunewald seinen Bekanntheitsgrad auch verdient und ist zeitgleich eines der wohlhabendsten Quartiere der Stadt geworden.

Wo Licht ist, befindet sich aber auch Schatten, denn der Grunewald hat auch seine „dunklen Seiten“. Hier ist vom „Selbstmörderfriedhof“ die Rede, der auf Höhe einer Lichtung der Havelchaussee 92b angelegt wurde, welche an einer Biegung der Havel zu finden ist.

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Selbstmörderfriedhof

unheimliche Vorkomisse und Geschichten

Seinen Namen bekam die Stelle, da die Strömung der Havel dort regelmäßig Wasserleichen an das dortige Ufer trieb, die Orts zuvor im Flusslauf in die Havel kamen oder gingen. Unter ihnen waren auch einige Selbstmörder.

Die Katholische Kirche betrachtete Selbstmord zur Zeit der Gründung des Waldfriedhofes, um 1878, als Todsünde und verweigerte ihre Begräbnisse auf Kirchenland. Fortan bestattete die Forstverwaltung auch viele weitere Menschen die den Freitod gewählt hatten an diesem Ort.

Seit der Gründung des Friedhofes kam es auch mehrfach zum Selbstmord in der Nähe des Geländes.

Dies blieb in der Bevölkerung nicht ohne Folgen. Anders als auf anderen Friedhöfen sollen hier ruhelose Seelen bei Nacht zwischen den Gräbern wandeln, ihren Tod erneut durchspielen und durch den Teil der Havel treiben an dem sie angetrieben wurden.

In der Zukunft heißt es: Es werde keine Grabstellen mehr auf dem Friedhof Grunewald-Forst vergeben. „Beisetzungen finden nur noch auf Grabstätten mit vorhandenem Nutzungsrecht statt.“ Keine Neubelegungen mehr, der Friedhof läuft aus.

Die Pflege des 4980 Quadratmeter großen Areals hat der Bezirk bereits einer Fremdfirma überlassen.