Stadtstein von Blumenthal

Blumenthal ist ein kleiner Ort im Herzen von Brandenburg. Nachdem selbst Theodor Fontane dem abgeschiedenen Ort seine Aufmerksamkeit geschenkt hat und immer wieder Anwohner und Besucher von merkwürdigen Ereignissen berichtet haben, sind wir erst in die Archive geklettert und haben anschließend Blumenthal aufgesucht und uns vorgenommen den Stadtstein bzw. Opferstein zu erklimmen.

Um die Geschichte des Ortes ranken sich eine Reihe von Mythen und unbelegten Behauptungen.

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Stadtstelle

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Bundesstraße 168

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Blumenthalsee

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Fauler See

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Stadtstein / Opferstein

So befindet sich unweit der heutigen Siedlung ein ungewöhnlich geformter flacher Findling, der seit jeher die Phantasie der Menschen angeregt hat. Oftmals wird behauptet, dieser Stein wäre Mittelpunkt und Opferstein eines „Heiligen Hains der Semnonen“ gewesen, eines germanischen Stammes, der zwischen Elbe und Oder siedelte. Auch Theodor Fontane beschäftigte sich in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg mit diesem Stein. Diese These wurde von dem Historiker Rudolf Guthjahr bereits 1934 in seiner Promotion (siehe Literatur) stark bezweifelt.

Im Landbuch der Mark Brandenburg wird an jener Stelle 1375 ein Städtchen mit dem Namen Blumenthal noch unter den Ortschaften des Landes Barnim erwähnt. Der flache Stein soll im Mittelpunkt des Städtchens gelegen haben und war als Marktstein oder auch Markstein bekannt. Von der Stadt ist heute nichts mehr zu sehen, obwohl 1689 Bürgermeister Grüvel aus Kremmen noch mannshohe Feldsteinmauern gefunden haben will, ebenso Johann Christoph Bekmann um 1750, Johann III Bernoulli um 1777.

1863 besuchte Theodor Fontane den Ort und war danach überzeugt, dass hier ein Städtchen gestanden habe.

Als Ursache der Auslöschung des Ortes geht man von vielen Thesen aus. Kriegerische Auseinandersetzung mit dem Stamm der Pomoranen oder mit den Hussiten werden genannt, aber auch das Grassieren der Pest wird vermutet.

Heute deutet lediglich die Bezeichnung des Weilers Stadtstelle darauf hin, dass sich etwas weiter südlich eine Stadt befunden haben soll. Der Siedlungsplatz der ehemaligen Stadt Blumenthal ist heute eine Wüstung, lediglich der umgebende Wald sowie eine kleine Waldsiedlung nördlich der Straße trägt noch diesen Namen.

Erkundung

Recherchen im Internet haben ergeben, dass er am besten über den Ort Stadtstelle zu erreichen ist. Dort angekommen bot sich uns das Bild eines verschlafenen Nestes. Am „Ortseingang“ fand sich kein Hinweis auf das Objekt unserer Begierde. Überhaupt lebten hier nicht mehr als 20 Seelen.

Nachdem sie sich in der näheren Umgebung umgesehen hatten, wurde es schlagartig dunkel. Sie mussten den Tribut für ihr spätes Eintreffen in zahlen, da ab 17:00 Uhr die Sonne vollständig verschwunden war. Ein älterer hilfsbereiter Anwohner, der sie bereites im Fokus hatte, seitdem sie eingetroffen waren, beschrieb ihnen so gut es ging den Weg zum Stadtstein, und gab an, dass ein paar Tage zuvor bereits jemand vom „Ministerium“ im Ort gewesen sei und Messungen durchgeführt hat.

Dies zeigte uns, dass die Staatsorgane ebenfalls Interesse an der Legende und die Geschehnisse haben. Diese Informationen beunruhigten uns und zwangen uns zum Handeln, bevor das „Ministerium“ alle Spuren verwischen konnte, falls dies nicht bereits geschehen ist.

Die Witterung im Ort verschlechterte sich zunehmend. Zu der Dunkelheit kam noch dichter Nebel hinzu. Die Chance das Ziel zu erreichen nahm weiter ab. Der Boden war weich und rutschig sie konnten kaum etwas sehen, trotzdem liefen sie weiter in den dunklen Wald hinein. Sie Arbeiteten sich von Hinweis zu Hinweis des hilfsbereiten Anwohners, bis sie an den Rand des weiten Feldes herankamen. Dort waren sie auf der Suche nach dem letzten Orientierungspunkt, der großen Eiche. Von dort sei es nicht mehr weit zu der Senke, in der das Objekt ihrer Bemühungen auf sie wartete.

Ermittler Tony und Franky entzündeten Knicklichter aus Bundeswehrbeständen, damit sie sich nicht verlaufen würden auf dem weiten Areal, da der dichte Nebel zunehmend undurchdringlicher wurde. Er schluckte fast komplett das Licht ihrer Taschenlampen. Die EMF-Werte waren normal.

Der Versuch einen Hochstand zu betreten blieb erfolglos, da der alte Bau zu instabil war und sicher schon vor Zeiten aufgegeben wurde. Dieser Vorteil blieb ihnen verschlossen. Sie konnten sich keinen Überblick verschaffen. Sie versuchten sich mit google Maps zu orientieren, bekamen aber kein brauchbares Signal auf dem Handy. Irgendwann mussten Sie einsehen, dass Sie an diesem Abend vergebens die Nadel im Heuhaufen suchen würden und brachen ab.

Aber wir haben uns geschworen, wieder zu kommen. Dieses mal aber besser vorbereitet. Bist du dabei?